Wenn die Worte fehlen…
Du willst schreiben. Du hast Zeit freigeräumt, vielleicht sogar deinen Lieblingskaffee neben dir stehen. Aber da ist nichts. Kein Satz, nicht mal ein Anfang. Und das fühlt sich… mies an. Vertraut?
Der Cursor blinkt, aber die Worte wollen einfach nicht fließen? Schreibblockaden können frustrierend sein, besonders wenn du voller Ideen bist, aber der Zugang zu ihnen versperrt scheint. Doch keine Sorge – du bist nicht allein, und es gibt Wege, diesen kreativen Knoten zu lösen.
Was bedeutet eine Schreibblockade?
Eine Schreibblockade ist mehr als nur ein leerer Bildschirm. Sie ist das Gefühl, dass die Worte, die sonst so leicht fließen, plötzlich verschwunden sind. Es ist, als ob eine unsichtbare Barriere zwischen dir und deinem kreativen Ausdruck steht. Doch diese Barriere ist überwindbar.
Was sind die Ursachen für Schreibblockaden?
Schreibblockaden können viele Gründe haben. Hier einige häufige Ursachen:
- Perfektionismus: Der Anspruch, gleich beim ersten Versuch perfekte Sätze zu schreiben, kann lähmend wirken.
- Selbstzweifel: Gedanken wie „Bin ich gut genug?“ oder „Wird das jemand lesen wollen?“ können den kreativen Fluss hemmen.
- Überforderung: Zu viele Ideen oder ein zu großes Projekt können überwältigend sein.
- Äußere Ablenkungen: Lärm, Unterbrechungen oder ein unruhiges Umfeld stören die Konzentration.
- Emotionale Belastungen: Persönliche Sorgen oder Stress können die Kreativität blockieren.
- Vergleich mit anderen: „Alle anderen schreiben viel schneller / besser / erfolgreicher als ich.“
- Kreativer Druck durch Deadlines: z. B. in Schreibkursen oder beim Selfpublishing
- Innere Widersprüche: Du willst schreiben – aber ein anderer Teil von dir hat Angst vor Sichtbarkeit.
Ist eine Schreibblockade vielleicht eine Botschaft?
Manchmal schützt dich dein System. Vielleicht willst du gerade eigentlich über etwas anderes schreiben. Oder du brauchst mehr Abstand. Oder mehr Sicherheit. Eine Blockade ist kein Feind – sie ist ein Hinweis.
5-Minuten-Übung gegen Blockade:
Stelle einen Timer. Schreibe ohne Pause einen Brief – von deiner Blockade an dich. Was will sie dir sagen? Danach: Brief wechseln – du antwortest. Klingt verrückt? Funktioniert erstaunlich gut.
Schreibblockaden im Alltag erkennen
Viele denken, sie hätten keine Schreibblockade – weil sie gar nicht erst anfangen.
Du könntest erklären:
Wenn du ständig „recherchierst“, noch eine Gliederung brauchst oder immer denkst, „ich bin noch nicht so weit“ – dann ist das oft schon eine Blockade in Verkleidung.
Was kannst du gegen Schreibblockaden tun?
Hier sind einige erprobte Methoden, um Schreibblockaden zu überwinden:
- Mit verstellter Stimme erzählen: Erzähle deine Geschichte laut mit einer lustigen Stimme, z. B. wie Mickey Maus. Das kann helfen, den Ernst zu nehmen und den kreativen Fluss anzuregen.
- Laut aussprechen statt schreiben: Manchmal hilft es, die Gedanken erst auszusprechen, bevor man sie niederschreibt.
- Aufmalen: Visualisiere deine Ideen durch Zeichnungen oder Mindmaps.
- Perspektivwechsel: Lass eine andere Figur oder einen Gegenstand die Geschichte erzählen.
- Freies Schreiben: Setze dir einen Timer und schreibe ohne Unterbrechung alles auf, was dir in den Sinn kommt.
- Schreibort wechseln: Ein Tapetenwechsel kann neue Inspiration bringen.
- Bewegung: Ein Spaziergang oder leichte Bewegung kann den Geist befreien.
- Atemübungen oder Meditation: Kurze Entspannungsübungen helfen, den Kopf zu klären.
Reflektionsfragen, die dir bei Schreibblockaden helfen können
Manchmal liegt die Lösung nicht im „Tun“, sondern im Hinhören. Deine Blockade will dir vielleicht etwas zeigen. Diese Fragen helfen dir, genauer hinzusehen – und deinen eigenen Zugang zum Schreiben (wieder) zu finden.
Nimm dir Zeit, eine oder mehrere Fragen schriftlich zu beantworten – ganz ohne Anspruch auf „gute“ Antworten. Es geht nur um dich.
- Was macht mich gerade beim Schreiben so unsicher?
- Was wäre das Schlimmste, das passieren könnte, wenn ich jetzt einfach losschreibe?
- Was will ich mit meinem Text eigentlich sagen – und für wen schreibe ich?
- Gibt es einen inneren Anteil in mir, der gerade gar nicht schreiben will? Warum?
- Welche Erwartungen setze ich gerade (unbewusst) an mich selbst?
- Was würde ich schreiben, wenn niemand es jemals lesen würde?
- Habe ich heute überhaupt schon etwas für mich getan – oder funktioniere ich nur?
- Was denke ich über mich selbst als Autor:in – und wie liebevoll ist dieser Blick?
- Was würde mir das Schreiben jetzt geben, wenn ich es einfach fließen lasse?
- Wen habe ich vielleicht gerade innerlich auf der Schulter sitzen – einen Kritiker, eine Lehrerin, einen Verlag…? Darf der kurz Pause machen?
Tipp: Manchmal reicht es, sich nur eine einzige dieser Fragen zu stellen – und dann einfach den Stift loslaufen zu lassen. Ohne Ziel, ohne Plan. Nur du und dein innerer Fluss.
Wer leidet unter einer Schreibblockade?
Schreibblockaden können jeden treffen – vom Anfänger bis zum erfahrenen Autor. Sie sind ein natürlicher Teil des kreativen Prozesses und kein Zeichen von Schwäche oder mangelndem Talent.
Oft leiden besonders die darunter, die sehr perfektionistisch sind und hohe Ansprüche an sich selbst haben. Es kann auch die Angst vor schlechter Kritik dahinterstehen, also mangelndes Selbstbewusstsein.
Was ist es bei dir? Hier darfst du einmal liebevoll auf die Suche gehen und schauen, was bei dir eine Schreibblockade ausgelöst haben könnte.
Fazit: Dein Weg zurück zum Schreiben
Schreibblockaden sind herausfordernd, aber sie sind auch überwindbar. Mit den richtigen Strategien und einem liebevollen Blick auf dich selbst kannst du den Weg zurück zu deinem kreativen Flow finden. Erinnere dich daran: Jeder Satz, den du schreibst, ist ein Schritt vorwärts.
Steckst du noch in der Blockade fest? ✍️ Dann such dir eine der oben vorgestellten Methode aus – und probiere sie heute noch aus.
Vielleicht bringt dich genau das zurück in deinen kreativen Flow – berichte gern in den Kommentaren.